Kategorie: Vom Reisen und Fotografieren

101, Teil II: Wilder Lavendel

Bafasee, April 2016. Während mancher Reise dominiert die Handlung, das Geschehen, eine spannende oder amüsante Anekdote, die sportliche Tat, das besonders gelungene Foto, die prägende Begegnung, der seltene Natur- oder Kulturschatz, die grandiose Seelenregung, zuweilen auch die bittere Enttäuschung über gewisse Gegebenheiten, sei es das Wetter, die Tourgestaltung, seien es die Betrügereien unterwegs, die einen…
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100, Teil I: Abend im Dorf

Bafasee, Türkei, April 2016. Das eben gewaschene Haar fiel mir feucht über den Rücken, während ich an dem roh gezimmerten Tisch im ersten Stock der Pensionsveranda saß, welche einen begrünten, Baum bestandenen Hof umschloß. Der starke Duft der Zitronenblüten begleitete mein Schreiben, das ich zur Reflexion immer wieder unterbrach, auf die rosa lackierten Nägel kuckend…
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99 Nachtrag zum zehnten Todestag einer Verschwiegenen

München, Juli 2019.   Wenn man etwas wirklich leidenschaftlich tun will, dann macht man es; konsequent, zielstrebig, hartnäckig, ausdauernd, man handelt und findet darin Erfüllung sowie Erfolg. Wenn man etwas von Herzen haben möchte, dann setzt man sich ein, es zu gewinnen, strebt unaufhörlich danach, bis es einem gehört. Ist es so?   Kann man…
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98 Chiffren

München, Juli 2019. Immer wieder. Ich merke es selbst. Immer wieder Vulkane und Meer, Vegetation, Fotografie, Farben, Biologen, Abenteurer, Stille, Ängste, Gefühle der Unzulänglichkeit als Hauptthemen hier. Der Berufswunsch zu Grundschulzeiten, wie ich fleißig mit Bleistift in die vorgedruckten Freundschaftsalben kritzelte damals, lautete: Tierforscherin. Ganz wichtig: Tierforscherin. Hätte ich auf Bali – wie geplant gewesen…
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97, Teil IV: Kleiner Racheakt

Dubai, Januar 2016. Es war der letzte Arbeitstag, wir lagen mit dem erreichten Pensum hinter dem üblichen Schnitt zurück. Die folgenden Stunden würden zeigen, ob überhaupt ausreichend Datenmaterial erhoben worden war, um aussagekräftige Statistiken erstellen zu können, sprich: ob wir vielleicht versagt hatten und die Wissenschaft (und sei unser Beitrag noch so marginal) enttäuschten. Es…
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96, Teil III: Biologische Assistenz

Dubai, Januar 2016. Ein Verrückter verursachte Beklemmungen und damit Spannungen innerhalb der Gruppe; ein Psychopath, zweifelsohne. „Ich traue mich nachts gar nicht aus dem Zelt!“ raunte Karola weithin vernehmbar uns zu. „Ich mache Pipi einfach in die Waschschüssel… Ich meine, wenn der mit seinem Messer… Ich höre ihn herumschleichen! Ich denke immer: Mein Gott, jetzt…
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95, Teil II: Pinke Überraschung

Dubai, Januar 2016. Ich neige zu Wetterpech, erwische oft Regenfronten, plötzliche Wintereinbrüche, unvorhergesehene, heftige Gewitter, die meine Outdoortätigkeiten eintrüben; ich hatte mich lange daran gestört (weshalb ich mich hier im Blog recht häufig über zuckende Blitze, krachende Donner, mieses Dauernaß beschwere, im Rückblick eine gute Portion Humor einstreuend, vgl. z.B. Einträge 18 und 79), bis…
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94, Teil I: Zwiespalt einer Glitzerwelt

Dubai, März 2015/ Januar 2016. Kein Jahr zuvor hatte ich im Anschluß an eine Omanreise inklusive Schwimmtrekking durch zahlreiche traumhafte Wadis hineingeschnuppert in die kuriose Wunderwelt der Emirate. Obwohl ich weiß, daß grenzenloses, plötzliches Wachstum nicht funktionieren kann ohne Schattenseiten, daß Menschen aus China, Indien, Nepal etc. als Bauarbeiter und billigste Arbeitskräfte ausgepreßt, Ressourcen en…
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93, Teil II: Wie das eine zum anderen führt

Tromsø, März 2017. Die Hunde bellten nicht, sie schrieen. Ketten klirrten, Tierleiber sprangen kraftvoll in die Höhe, Zungen hingen aufgeregt hechelnd aus schäumenden Mäulern. Nie waren mir solch muskulöse, durchtrainierte Huskys untergekommen; die Hektik, die Nervosität, die Lärmkulisse schlugen mir auf den Magen. Trubel, Betriebsamkeit, Anleinen, Einspannen, die Schlitten aufreihen; plötzlich traute ich es mir…
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92, Teil I: Begeisterung steckt mich an

Norwegen, Tromsø, März 2017. Ich halte mich nördlich des Polarkreises auf. Ich!! Mein regelmäßiger Reisegefährte Oliver zieht mich noch immer damit auf, daß ich auf Soqotra im nicht klimatisierten, glutheißen Jeep bei Außentemperaturen von weit über 40 Grad Celsius häufiger eine Gänsehaut bekommen hatte, weil es mich im durch die geöffneten Wagenfenster hineinstreifenden Fahrtwind fröstelte.…
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