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283, Teil I: Die Durrells verpaßt um hundert Jahre

Korfu, September 2024. Nach dem gemeinschaftlichen Essen, das üppige Buffet eines Sport-Animations-Clubs war reichlich leer geplündert, hinter mir das Schnacken von etwa hundertfünfzig Gästen, lehnte ich am Geländer der Barterrasse, auf das nächtliche Meer unter mir blickend. Aufziehendes Schlechtwetter verwarf seine Oberfläche in wildes Schwappen; das Mondlicht wurde herumgeworfen wie eine Armada Papierschiffchen. Es war…
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282 Selbstgespräch, alkoholisiert

München, September 2024. Ich gebe es zu; neben mir perlt der Champagner, die Farbe anise-citron. Das satte Ploppen des Korkens hat die Stare nicht beeindruckt, sie schmatzen und trillieren, krächzen und plappern munter weiter. Die Terrassenbrüstung ist umstanden von keramischen und metallenen Gefäßen voller Begonien und Buntblätter, Strauchbasilikum, Hängeoregano, viel Lachsrosa und Softorange, sogar die…
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281 Tigermilk, lila Samt und Papageiengeplapper

Belgien, Juli 2024. Gent? Nie gehört? Wo soll das denn sein? – Ich gestehe, mir ging das bis dato genauso. Aber ich mußte ihn hören, live. Ich mußte, war er doch der heimliche Ehrengast auf meinem letzten Katastrophengeburtstag gewesen. Mein Seelenretter des Januar, des Februar und auch des März, mein Winterlichtblick. Aber um es gleich…
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280 Lebensmitte

München, August 2024.   Wer bin ich geworden und wer will ich im Weiteren sein? Es war während der Fahrt nach Pasing, wo ich mit einer früheren Studienfreundin verabredet war, als ich nach einiger Radio-Zapperei auf SWR1 verweilte, weil mir eine Stimme so angenehm sanft ins Ohr drang. Weiblich zart und voll zugleich, gelassen, in…
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279, Teil IV: Fische und Gingkos

Japan, Oktober 2023. Keine Abenteuer, keine Dramen. Dafür Wohlbefinden, leise, jeden Winkel ausfüllende Zufriedenheit, unscheinbares Glück. Wer als Bauträger für Grün in der Megacity Tokyo sorgt, darf steuerfrei höhergeschossig planen; Innenhöfe voll gestaffelter Miniaturwälder, plätschernd-glucksende Kanäle entlang der Gehsteige, von Fassaden herabrankende Schlinggewächse, Lichterketten im Alleebaumgeäst, die abends in der warmen Milde goldensanft leuchten und…
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278 Einer der letzten Beiträge

  Dieses Objekt können Sie erwerben; letztes Jahr waren dafür etwa 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Es ist mittlerweile richtig fesch geworden ohne die Kanister mit geheimnisvollen, auslaufenden Substanzen darin, ohne die sich stapelnden, vom Regen verfaulenden Bürostühle, Waschmaschinen, Gefrierschränke, kennzeichenfreien Autos. Sogar die Flaschen und Turnschuhe vom Dach sind verschwunden. Potential, absolut. Ruhig ist es…
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277, Teil III (Fortsetzung von 264): Ein Geschenk

Japan, Oktober 2023.   Es war, wie so oft in Japan, ein kleines Lokal, puppig, schlicht, warm gestaltet und erdend. Die Architekturtour des Tages war beendet, ich hatte stille Raffinesse und bauliche Innovation kennenlernen dürfen, kuratiert und erläutert von einer enthusiastischen jungen Führerin; eines Trinkgeldes statt hatte ich ihr vorgeschlagen, sie zu einem Sake einzuladen,…
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276, Teil IV: Tolpatsch

Comer See/ Italien, Mai 2024. Es existiert kein stringenter Uferweg um den See herum, den man als ausdauernder Spaziergänger nutzen könnte; immer wieder läuft man auf engen, stark befahrenen, sich windenden Straßen ohne Steig, oder wird man weggeführt vom Gewässer hoch Richtung Kuppe; dann wieder laden malerische, prunkhafte Promenaden zum Flanieren ein, locken Blauregen bestandene…
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275, Teil III: Und ab!

Comer See/ Italien, Mai 2024.   Ich kann das nicht. Ich kann nicht sitzen, wenn man schon so viel gesessen war; oder allenfalls ein wenig durch die Gegend gebummelt. Kann mich nicht in den Hotelgarten hocken auf den zweistündigen Aperitif vor einem zweistündigen Diner – nein, ich kann das nicht. Ich muß gehen, muß, muß.…
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274, Teil II: Der Einsatz

Comer See/ Italien, Mai 2024. Mit Rita, eine der Mitreisenden, verstand ich mich auf Anhieb, sie hatte mich bereits am Mailänder Flughafen sehr nett und offenherzig angesprochen. Wir teilten uns im folgenden die Abendtafel des Hotelrestaurans, saßen während der kurzen Busfahrten (die uns von Park zu Villa zu Bootsanlegestellen brachten) nebeneinander, erkundeten manche der Städtchen…
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