Monat: September 2022

213 Beethoven alive

München, September 2022. Dicken Barockperlen gleich plumpsen sie herab; erst jetzt bemerke ich den feinen Luftzug, der durch die Halle streicht und mir kühl den Tränenspuren folgend beide Wangen kitzelt. Ich atme tief ein, die zitternden Lungenflügel füllend, nicht mit Sauerstoff, nicht allein damit jedenfalls: eingesogen wird jeder einzelne Ton, jeder Klang, jedes noch so…
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212 Ode an den Anachronismus

Augsburg, September 2022. Anstatt eines Digital Native bin ich digital naiv. Ich mache mir nichts groß aus dieser Technik- und vor allem Lebensform, verstehe sie nicht, weil ich es nicht verstehen will. Offline, der realen Zeit und Handlung verhaftet, wohnt man in einer Blase, beschreitet einen parallel verlaufenden Weg zum überwiegenden Rest der Menschheit. Man…
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211, Teil I: Über das Abhandenkommen

England, September 2022. Manchmal kommen einem Dinge abhanden. Da kann man nicht unbedingt etwas für, nicht immer jedenfalls oder vollumfänglich, es ist den Geschehnissen ringsum geschuldet, auf die man kaum Einfluß hat. Ich vermisse das Tänzeln der Texte, deren verspielte Leichtigkeit, kristalline Poesie. Ich vermisse das Sehnen dahinter, das sich Verzehren, die absolute Hingabe an…
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