1 Die Verlorene Welt lebt
Galápagos, Juli 2009.
Große schwarze Fregattvögel segelten über mich hinweg, erstaunlich niedrig, ihre Silhouetten an prähistorische Flugsaurier erinnernd. Ein brauner Pelikan, auf einer nahen Boje schaukelnd, beobachtete mich müßig, und ich hatte bei jedem Schritt aufzupassen, nicht auf einen der etlichen am Strand dösenden Seelöwen zu treten. Hellrote Geisterkrabben wuselten aufgeregt vor mir her, Blaufußtölpel wärmten sich ganz in meiner Reichweite auf den rundlich erodierten Lavasteinbrocken, wo sich auch die Echsen um den besten Platz balgten. Die mangelnde Scheu all dieser Tiere schuf eine für den Menschen, von Kindesbeinen an Fluchtverhalten gewöhnt, merkwürdige, beinahe knisternde Atmosphäre, und Arthur Conan Doyles Verlorene Welt kam mir unwillkürlich in den Sinn.