191 Die Metapher (stellvertretend gewidmet diesem Dorf, den Medien und dem Zeitgeist)

191 Die Metapher (stellvertretend gewidmet diesem Dorf, den Medien und dem Zeitgeist)

München, Oktober 2021.

Ich muß gestehen: ich sehe vermehrt fern, lasse mich abends tatsächlich von Krimiserien berieseln.  Von all jenen großen Stimmen, die ich zitieren könnte: Shakespeare, Gandhi, Martin Luther King, Oscar Wilde, greife ich ausgerechnet die Aussage über einen fiktiven, nordländischen Kommissar mit teils fragwürdigem Charakter heraus. Frei aber sinngemäß gebe ich also wieder:

Korruption ist ein riesen Faß randvoll angefüllt mit Scheiße. Der einzige Grund, warum Korruption so unendlich lange geschehen kann ist der, daß normal anständige Menschen mit Moral, Ehre und dem Gefühl für Gerechtigkeit den Deckel dieses Fasses nicht öffnen wollen, weil sie sich vor dem Gestank der ganzen Scheißesuppe, die da vor sich hinköchelt, ekeln.

Lieber blind und taub sein dafür, seinen Frieden haben, seine Ruhe, ungestört sein Leben leben, das anstrengend genug ist, ohne sich darüber aufregen zu müssen, was andere sich aus Geldgier, Arroganz, Machthunger, Prestigesucht herausnehmen.

Bis das Maß endgültig voll ist, das Zeug gärt, das Faß rostet und reißt und die Scheiße herausquillt und uns alle bedeckt. Das hat dann aber keiner wissen können. Und noch während man mit dem langwierigen Aufräumen beschäftigt ist, stehen – aus dem scheinbaren Nichts aufgetaucht – nagelneue, hochglänzende, piekfeine Fässer da.

Und ich denke mir: das geht mich nichts an. Ich möchte meine Ruhe und meinen Frieden. Ich bin wie alle anderen, die wegschauen und die Hände verschränkt im Schoß lassen und ihre Hintern auf die Sitzgelegenheiten pflanzen. Mit dem einzigen Unterschied: ich lüge nicht. Ich lüge keinen an, einen Fremden nicht und auch mich nicht. Ich bin integer. Und dafür danke ich hundertausendfach.

Danke.

 

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